Beim Kauf von neuen Reifen sowie Felgen sollten Sie prüfen, ob die entsprechenden Größen für Ihr Fahrzeug freigegeben sind. Sollte dies nicht der Fall sein, entspricht Ihr Fahrzeug nicht mehr dem „Code de la Route“, die Konformität Ihres Automobils ist somit in Frage gestellt. Diese Regelung sorgt oft für Unverständnis, hier erläutere ich Ihnen die Gründe dafür.
Die richtige Kombination von Felgen und Reifen finden Sie in der Übereinstimmungsbescheinigung Ihres Fahrzeugs, dem „Certificate of Conformity“ (COC) unter den Eintragungen in den Zeilen 35 „Bereifung der Räder“ und 52 „Bemerkungen“. Dabei können mehrere Felgen/Reifenkombinationen homologiert sein, sei es für Sommer- sowie auch für Winterreifen. Die spezifisch festgelegten Größen beziehen sich zum einen auf die Sicherheit und das Fahrverhalten: Die Lenkung mit der Radgeometrie, die Bremsanlage, die Angaben am Kilometerzähler in Verbindung mit den verschiedenen Fahrhilfen wie ABS und ESP sind nur einige Parameter, die mit den angegebenen Radgrößen abgestimmt sind. Zum anderen sind vordefinierte Reifenabmaße vom Fahrzeughersteller einberechnet in Bezug auf den Kraftstoffverbrauch, und somit auf die so wichtigen Homologationswerte von CO2-Emissionen.
Im „Certificat de Conformité“ sind auch die Abmaße der Felgen dokumentiert, der Durchmesser und die Breite der Felge werden in Zoll angegeben und die Einpresstiefe mit der Abkürzung ET bezeichnet. Hierbei handelt es sich um den Abstand in mm von der Montagefläche zum geometrischen Mittelpunkt der Felge. Je kleiner die Zahl hinter ET ist, desto mehr wird die Felge nach außen am Fahrzeug versetzt, und die Spur des Fahrzeugs wird breiter. Allein an Hand dieses Beispiels können Sie leicht selbst nachvollziehen, dass eine andere Felgengröße einen bedeutenden Einfluss auf das Fahrverhalten und den regulären Reifenabrieb hat.
Des Weiteren sind in den COC-Papieren die Reifendimensionen angegeben: Relevant sind die Breite des Reifens in mm, die Höhe der Reifenflanke in Prozent zur Breite, und der Durchmesser in Zoll. Zusätzliche Angaben informieren über den Tragfähigkeitsindex (maximale Last pro Rad), das Geschwindigkeitssymbol (zulässige Höchstgeschwindigkeit des Reifens), und ob es sich durch das M&SSymbol um wintertaugliche Gummis handelt. Diese sind im Gegensatz zu früher heute oft mit den gleichen Abmaßen wie Sommerreifen dimensioniert, eben aus den oben genannten Gründen.
Bei verschiedenen Autotypen, wie z. B. Sportwagen, homologiert der Hersteller häufig nur einen Reifentyp, der mit dem Reifenproduzent spezifisch für dieses Fahrzeug hergestellt wird. Bei unterschiedlichen Größen zwischen Vorderund Hinterachse ist diese Information auch im COC vermerkt. Sollten Sie sich Schneeketten zulegen, müssen die Dimensionen der Ketten unbedingt mit denen der Reifen übereinstimmen.
Möchten Sie trotzdem andere Räder auf Ihr Auto montieren, dann benötigen Sie eine allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) vom TÜV. Dieses Dokument bescheinigt Ihnen, dass die ausgewählten Räder mit dem Fahrzeug vereinbar sind. Sie können dann die Felgen/Reifenkombination durch die SNCA in die graue Karte eintragen lassen. Sollte keine Betriebserlaubnis bestehen, rate ich Ihnen, im ACL-Diagnostic Center eine Einzelabnahme in Zusammenarbeit mit dem TÜV durchführen zu lassen, anmelden können Sie sich unter der Telefonnummer +352 450045-6007.