Start in die elektrische Zukunft
Opel vor knapp zehn Jahren den Ampera auf den Markt rollte, gab es zwar viele lobende Worte für das gelungene Modell, doch bei der Kundschaft konnte sich das E-Mobil nicht wirklich durchsetzen. Nicht anders erging es dem Nachfolger Ampera-e. Jüngstes Ergebnis ist der Grandland X, der mit dem Zusatz „Hybrid4“ jetzt als Plug-in-Hybrid bei den Händlern steht.
Bei dieser Antriebstechnik verbünden sich im konkreten Fall zwei Elektroantriebe, die zusammen eine Reichweite von bis zu 59 Kilometern erreichen, mit einem 1,6-Liter-Turbomotor, was sich in eine Systemleistung von 300 PS (221 kW) übersetzt. So ausgerüstet erreicht der Grandland in 6,1 Sekunden Tempo 100 km/h und beschleunigt bis maximal 235 km/h. Der Elektroantrieb steigt allerdings bei maximal 135 km/h aus.
Die beiden Elektromotoren leisten 110 PS (81 kW) an der Vorder- und 113 PS (83 kW) an der Hinterachse. Sie werden über eine 13,2 kWh starke Lithiumionen-Batterie mit Energie versorgt, die sich im besten Fall an einer Wallbox mit 7,4 kWLadeleistung in rund zwei Stunden aufladen lässt.
Von dem technischen Aufwand registriert der Fahrer nichts, denn die verschiedenen Antriebseinheiten arbeiten unauffällig zusammen, und der Wechsel von Elektroauf Verbrennerantrieb und von Front- auf Allrad verlaufen ohne Probleme. Erst der Blick auf das Display, in dem die verschiedenen Fahrzustände angezeigt werden, verrät, wie der Grandland gerade unterwegs ist. Auch die mit dem Antrieb gekoppelte Acht-Gang-Automatik hält sich bei den Gangwechseln erfreulich zurück und arbeitet dezent im Hintergrund.
Nach dem Druck auf den Startknopf geschieht zunächst – nichts. Der elektrifizierte Grandland startet grundsätzlich elektrisch und entsprechend lautlos. Im Elektromodus ändert sich an dieser Stille nichts, erst wenn die elektrische Energie aufgebraucht ist, schaltet der Antrieb in den Hybridmodus und wechselt je nach Bedarf vom elektrischen in den Verbrennermodus. Neben diesen beiden Einstellungen stehen dem Fahrer noch die Modi Allrad und Sport zur Verfügung. Mit der Funktion „e-Save“ lässt sich elektrische Energie speichern, bevor man Umweltzonen erreicht, in denen Modelle mit konventionellem Antrieb ausgesperrt sind. Als Zeichen für den Elektroantrieb leuchtet dann ein kleines blaues Licht in der Windschutzscheibe. Früher galten Hybridmodelle vor allem als langweilig und ohne dynamische Eigenschaften. Der Grandland zeigt, dass diese Zeiten vorbei sind. Dank des ausgewogenen Fahrwerks zieht das immerhin 1,8 Tonnen schwere SUV zügig durch die Kurven, und wenn sich der Elektroantrieb als Unterstützung beim Beschleunigen zuschaltet, machen sich die 300 PS und das Drehmoment von bis zu 520 Newtonmetern angenehm bemerkbar, wenn es einmal schneller sein soll. Dabei entfaltet der Antrieb seine Leistung stets ohne akustische Belästigung, so dass Fahrer und Passagiere den großzügig und mit hochwertigen Materialien gestalteten Innenraum genießen können. Der Fahrer blickt auf eine aufgeräumt angeordnete Instrumentensammlung, und die Bedienung ist so angelegt, dass man sich nicht erst in die Anleitung vertiefen muss, bevor man den Startknopf drückt.
Den Verbrauch gibt Opel mit 1,4 bis 1,3 Litern (gemessen nach der neuen Messmethode WLTP und dem speziellen PHEVVerfahren) an. Dieser Wert mag bei optimalen Bedingungen auf dem Prüfstand zu erreichen sein, doch in der Realität standen nach einer ersten Ausfahrt über Landstraßen 4,7 Liter auf dem Display, was aber immer noch ein guter Wert ist. Der Preis für den Grandland X Hybrid4 beginnt bei 51.165 Euro.
Bildquelle: Opel
Textquelle: Ampnet