Cupra Leon Sportstourer e-Hybrid VZ 272 ch
Der Cupra Leon Sportstourer mit 272 PS bietet sich als Alternative an zu anderen sportlichen Hybrid-Kombis auf dem Markt. Mit seinem neuen Design, seiner hohen Leistung und seiner Vielseitigkeit bietet er einen guten Kompromiss zwischen Dynamik und Verbrauch.
Dieser Kombi überzeugt mit seiner Energie
Der Cupra Leon Sportstourer mit 272 PS bietet sich als Alternative an zu anderen sportlichen Hybrid-Kombis auf dem Markt. Mit seinem neuen Design, seiner hohen Leistung und seiner Vielseitigkeit bietet er einen guten Kompromiss zwischen Dynamik und Verbrauch.
Der Cupra will mit seinem neuen Design einen Wendepunkt markieren und sich radikal von seiner früheren Identität lösen. Das Restyling verleiht dem Wagen einen deutlich sportlicheren Look: eine neu gestaltete Frontpartie in Form einer Haifischschnauze mit kleinerem Kühlergrill, ein unverkennbares Scheinwerfer-Design mit drei dreieckigen Matrix-LED-Scheinwerfern, die an das Emblem der Marke erinnern, das Cupra-Logo oberhalb der Stoßstange sowie kupferfarbene Details, die ihm ein ganz neues Erscheinungsbild verleihen.
Auch das Heck wurde überarbeitet und erhielt neue Rückleuchten, in die die drei emblematischen Dreiecke integriert sind, sowie ein Leuchtband, das über den Kofferraum verläuft und in dessen Mitte das Cupra-Logo prangt. Die 19-Zoll-Felgen mit ihren für den Cupra typischen Details aus Kupfer reihen ihn direkt in die Familie der sportlichen Fahrzeuge ein. Am Heck sind im Diffusor diskret Attrappen von Auspuffendrohren integriert.
Ein etwas schüchternes DSG
Neben den ästhetischen Weiterentwicklungen hat der Cupra einen neuen hybriden aufladbaren Antriebsstrang mit 272 PS erhalten, der vom VW-Konzern stammt und auch im Passat und im Tiguan verbaut wird.
Diese neue Plattform ersetzt den alten 1.4 TSI. Sie besteht aus einem Vierzylinder-Verbrennungsmotor 1.5L TSI Evo2, der bis zu 177 PS und ein Drehmoment von 250 Nm entfaltet, ausgestattet mit einem Turbo asymmetrischer Geometrie (verkürzte Reaktionszeit, mehr ON/OFF-Gefühl und bessere Verbrennung). Dieser wird kombiniert mit einem Elektromotor in Form einer Permanentmagnet-Synchronmaschine mit 116 PS und 330 Nm. Gemeinsam liefern sie eine kombinierte Leistung von 272 PS und ein Drehmoment von 400 Nm, die das Auto in 7,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h bringen. Die Beschleunigungswerte sind überzeugend. Das unmittelbar verfügbare Drehmoment des Elektromotors sorgt für ein dynamisches Durchstarten.
Bei normaler Fahrweise schaltet das 6-Gang-DSG-Automatikgetriebe im Elektro-, Verbrenner- oder Hybrid-Modus geschmeidig. Bei sportlicherer Fahrweise nimmt sich der Motor allerdings etwas Zeit beim Starten und neigt aufgrund des etwas schüchternen DSG zum Aufheulen.
Der Fahrer kann das Verhalten des Autos über drei verschiedene Fahrmodi (Komfort, Sport, CUPRA oder Individual) am Lenkrad einstellen. Hierdurch werden die Reaktion auf das Gaspedal, die Härte des Fahrwerks und die Lenkunterstützung verändert.
Im Sport- und Cupra-Modus wird über das DCC das Fahrwerk härter eingestellt, die Lenkung geht schwerer und es erklingt über einen Lautsprecher ein rauerer Sound. Auf kurvenreichen Strecken legt er ein präzises Lenkverhalten an den Tag. Das harte Fahrwerk sorgt für sicheres Fahren, insbesondere dank seiner elektronischen Differenzialsperre XDS.
Verbrauch unter Kontrolle behalten
Der Cupra Leon Sportstourer e-Hybrid 272 ist mit einer NMC-Batterie mit 19,6 kWh Nettokapazität ausgestattet und schafft damit im 100 % elektrischen Betrieb unter optimalen Fahrbedingungen eine Reichweite von bis zu 124 Kilometern. Damit eignet er sich ideal für tägliche Fahrten in der Stadt und im Umland. Im Hybridmodus (Elektro- und Verbrennungsmotor) vergrößert sich die Reichweite und der Verbrauch liegt bei angegebenen 0,5 Litern auf 100 Kilometern (nach WLTP), wenn die Batterie ausreichend geladen ist. Bei unserem Test lagen wir im Hybridmodus eher bei rund drei Litern.
Im Modus „Batterie schonen“ wird die elektrische Unterstützung auf ein Minimum begrenzt, sodass der Verbrennungsmotor praktisch ständig in Betrieb ist. Diese Einstellung erhöht den Kraftstoffverbrauch erheblich, da auch das Gewicht der Batterie mitbefördert werden muss (Leergewicht des Testfahrzeugs: 1.825 Kilogramm).
In dieser neuen Version verfügt der Leon nun über ein DC-Ladegerät von 50 kW. Am Schnelllader (DC) ist er innerhalb von 26 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufgeladen, bei einer AC-Ladesäule von 11 kW in zweieinhalb Stunden.
Innenraum bietet hohen Komfort
Im Innenraum unseres Testmodells in der Ausführung VZ herrscht ein sportliches Ambiente. Hierfür sorgen die sehr angenehmen Schalensitze (elektrisch verstellbar mit Memory-Funktion und beheizbar), die ausgezeichneten Halt bieten. Das beheizbare Cupra-Lenkrad verfügt über eine Wahltaste für den Fahrmodus und eine Starttaste. In der Mitte befindet sich ein auf den Fahrer ausgerichteter 12,9-Zoll-Touchscreen, der mit Apple CarPlay und Android Auto kompatibel ist. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit bietet er eine intuitive Benutzeroberfläche, über die sich Multimedia und Navigation bedienen und die Fahrparameter einstellen lassen.
Die Einstellung der Klimatisierung erfolgt weiterhin per Touch-Funktion. Das virtuelle 10,25-Zoll-Cockpit ermöglicht je nach Vorlieben des Fahrers personalisierte Anzeigen. Ein Lichtband, das über das Armaturenbrett bis zu den vorderen Türen läuft, vermittelt ein Gefühl der Geborgenheit. Im Audiobereich war das Testfahrzeug mit einem Sennheiser-Soundsystem mit elf Lautsprechern und einer Bassbox ausgerüstet, das Liebhaber eines guten Klangs begeistern wird.
Die hinteren Sitze sind (mit Ausnahme des etwas harten mittleren Platzes) einladend. Dank des Panoramaschiebedaches kommt kein Gefühl der Enge auf. Die Fahrgäste können die Temperatur direkt über die Mittelkonsole einstellen und über zwei USB-C-Anschlüsse ihre Geräte aufladen. Der Kunststoff an den hinteren Türen ist zwar hart, aber von guter Qualität.
Der Kofferraum bietet in der PHEV-Version ein Volumen von 470 Litern, bei der nicht aufladbaren Version sind es 620 Liter. Das ist mehr als ausreichend für das Gepäck einer kleinen Familie.
Der Cupra Leon Sportstourer e-Hybrid ist zudem mit den neusten Fahrerassistenzsystemen ausgestattet, etwa einem adaptiven Abstands- und Geschwindigkeitsregler, einem Spurhalteassistenten, einem intelligenten Geschwindigkeitsassistenten und einem Notbremssystem. All das sorgt für ein sicheres und entspanntes Fahren. Die Fahrerassistenzsysteme lassen sich über das Lenkrad oder das Display mühelos deaktivieren.
Neue Identität kommt gut an
Mit einer nunmehr breiten Palette an Motorisierungen, die von 150 bis 333 PS reichen, will Cupra sein Zielpublikum erweitern. Die neue Identität der Marke gibt sich Semi-Premium. Das ist zwar ein schöner Aufstieg in der Hierarchie, aber es gilt gegenüber der Konkurrenz noch einige Punkte zu verbessern, vor allem beim Preis. Dieser beläuft sich für das Testfahrzeug auf 55.815 Euro (Einstiegspreis für den e-Hybrid 272 PS: 50.410 Euro).
Auch wenn die Preise nach oben tendieren, kann sich die elektrische Nutzung im Alltag langfristig als wirtschaftlich erweisen, wenn man die verschiedenen Fahrmodi richtig anwendet. Für Freunde des Nervenkitzels steht auch eine Verbrennerversion mit 333 PS als 2.0L TSI zur Verfügung.
Technische Daten:
- Leistung: 200 kW (272 PS) / 400 Nm (kombiniert)
- Verbrauch: 0,5 l/100 km (kombiniert) – 16,9 kWh/100 km (elektrisch) nach WLTP
- CO2-Emissionen: 10 g CO2/km nach WLTP
- Ladeleistung: 11 kW AC / 50 kW DC
- Reichweite: 122 km (elektrisch)
- 0–100 km/h: 7,3 s
- Grundpreis: 50.410 €
Unser Urteil:
+
- Reichweite bei rein elektrischem Betrieb
- geringer Verbrauch bei regelmäßig aufgeladener Batterie
- gesteuertes Fahrwerk
- Erscheinung als sportlicher Kombi
–
- hoher Verbrauch bei entladener Batterie
- Fahrzeuggewicht
- bei sportlicher Fahrweise etwas zögerliches Getriebe
- Verkleinerung des Kofferraums durch die Batterie
Von Loïc Schiocchet