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Die Elektrifizierung 2023 muss sich 2024 bestätigen

Veröffentlicht am 16/01/2024, geändert am 12/03/2024

Die Elektrifizierung 2023 muss sich 2024 bestätigen

Der luxemburgische Automobilsektor wuchs im Jahresverlauf um 16,8 %. Dieser trügerisch positive Trend muss in diesem Jahr bestätigt werden.

Im Jahr 2023 wurden den Statistiken der Société Nationale de la Circulation Automobile (SNCA) zufolge 49.155 Neuzulassungen registriert. Dieser Anstieg von 16,8 % könnte auf eine Rückkehr zur Normalität hindeuten, nachdem die Zahlen drei Jahre lang in Folge rückläufig waren und 2022 auf einen Tiefstand von 42.094 Neuzulassungen einbrachen.

Die Jahre scheinen jedoch vorbei zu sein, in denen Störungen der Produktions- und Logistikketten an der Tagesordnung waren. Auch die Lieferfristen nähern sich schrittweise wieder dem Normalniveau an. „Momentan wird ein Fahrzeug mit Standardausstattung innerhalb von drei bis sechs Monaten ausgeliefert“, bestätigt Marc Devillet, CEO von Autopolis und Vizepräsident der Fedamo, bei der traditionellen Pressekonferenz des Autofestivals.

Die guten Vorjahreszahlen sind den Verkäufen im letzten Jahr, aber auch den 2022 verkauften Fahrzeugen zu verdanken, die aufgrund der längeren Lieferfristen erst 2023 ausgeliefert und zugelassen wurden. Dieser Aufholeffekt, der im gesamten Vorjahr spürbar war, hat die Verkaufszahlen für 2023 künstlich aufgebläht. Das präsentierte Jahresergebnis ist folglich trügerisch positiv, deutet jedoch auf Optimismus für das kommende Jahr hin. „Wir haben einen starken Aufholeffekt beobachtet, in dessen Rahmen die Anzahl der Zulassungen über dem Absatzvolumen lag. Außerdem verfügen wir über einen Bestand an im Jahr 2023 verkauften Fahrzeugen, die 2024 zugelassen werden. Im Übrigen entwickelt sich der Markt seit Anfang dieses Jahres und bereits seit letztem Dezember deutlich dynamischer. Wir werden daher versuchen, erneut den Schwellenwert von 50.000 Neuzulassungen in diesem Jahr zu übertreffen“, erklärt Marc Devillet.

Eine elektrisierende Wirkung

Mit Neuzulassungen von 22,48 % im letzten Jahr folgen Fahrzeuge, die zu 100 % elektrisch betrieben werden, weiter ihrem Aufwärtstrend. Diese Antriebsart hatte 2020 einen Anteil von 8,4 % an den Neuzulassungen, während ihr Anteil in den Jahren 2021 und 2022 jeweils auf 10,5 % und 15,2 % anstieg. „Der Anstieg ist weitgehend auf Firmenwagen zurückzuführen, die für die Elektrifizierung des Fahrzeugbestands eine entscheidende Rolle spielen. Im Vorjahr waren 61 % der neuzugelassenen Fahrzeuge geleast. Der Begriff Leasing umfasst Privat-, Betriebs- und Finanzleasing“, so Philippe Mersch, Präsident der Fedamo. Leider verfügt die SNCA nicht über Daten, die zwischen Privatleasing für Verbraucher und Firmenleasing unterscheiden.

Der Präsident der Fedamo hat diese Gelegenheit auch genutzt, um sich bei der neuen Regierung für die verlängerten Beihilfen für den Kauf von Elektrofahrzeugen zu bedanken. Als positiv schätzt er zudem ein, dass die Regierung sich für die Öffnung gegenüber technologischen Alternativen und die Einführung von Beihilfen für den Kauf von gebrauchten Elektrofahrzeugen stark macht. „Meines Wissens werden derzeit Optionen in diesem Bereich untersucht“, führt er weiter aus und weist ebenfalls darauf hin, dass das Ziel bis 2030 „schwierig zu erreichen“ sei, dass mindestens 49 % der Fahrzeuge im Land elektrisch auf den Straßen unterwegs sind.

Der Anteil von Fahrzeugen, die an einer Steckdose aufgeladen werden können wie vollelektrisch betriebene Fahrzeuge und Plug-in-Hybrid-Motorisierungen, belief sich 2023 auf 32,2 % der Neuzulassungen. Dies entspricht fast einem Drittel der Neuwagen.
Nach den Angaben der Société Nationale de la Circulation Automobile (SNCA) haben Dieselmotoren, die sowohl rein mit Diesel betrieben werden als auch solche mit einer Kombination aus Diesel und Hybridtechnologie, im Vergleich zu nicht aufladbaren Verbrennungsmotoren einen Anteil von 20,5 % an den Neuzulassungen insgesamt. Der Marktanteil von benzinbetriebenen Fahrzeugen, die Fahrzeuge mit Benzinmotoren und Benzin-Hybridsysteme umfassen, beläuft sich auf 47,2 %.

Diese Zahlen bleiben aber recht weit hinter dem Ziel für 2030 des nationalen Energie- und Klimaplan Luxemburgs (Plan National Intégré en matière d’Énergie et de Climat, PNEC) zurück. Am 31. Dezember 2023 hatten elektrifizierte Fahrzeuge einen Anteil von 8,5 % am luxemburgischen Fahrzeugbestand (BEV und PHEV zusammen). Darunter entfielen auf zu 100 % elektrisch betriebene Fahrzeuge 5,1 % und auf Hybride 10,5 %.

Die deutschen Marken weiter an der Spitze

Den konsolidierten Statec-Daten zufolge ist Volkswagen mit 5.871 Neuzulassungen 2023 die bevorzugte Fahrzeugmarke von Autofahrerinnen und Autofahrern in Luxemburg, mit einem Anteil am Markt für Neuwagen von 11,9 %. Die deutschen „Premium“-Marken liegen an der Spitze.

BMW positioniert sich mit 4.926 Neuzulassungen und einem Marktanteil von 10 % auf dem zweiten Platz. Mercedes belegt mit 4.208 Neuzulassungen und einem Marktanteil von 8,5 % den dritten Podiumsplatz. Audi (3.918 Zulassungen), Skoda (2.882 Zulassungen), Renault (2.544 Zulassungen) und Peugeot (2.530 Zulassungen) liegen auf den nachfolgenden Plätzen. Im Luxussegment registrierten Ferrari und Lamborghini im letzten Jahr jeweils 75 Neuzulassungen.

In Bezug auf die Fahrzeugmodelle entfielen auf das Modell „Kombi -Familienwagen“ 42,5 % der Neuzulassungen 2023 und auf „Heckklappenfahrzeuge“ 30,2 Prozent. Die SNCA weist darauf hin, dass Bezeichnungen wie SUV, Supersportwagen, Crossover oder Gran Turismo Begriffe aus der Werbung sind, die nicht in Zulassungen oder Genehmigungen verwendet werden. In der Datenbank für Straßenfahrzeuge wird nur die in der Zulassung festgelegte Form der Karosserie registriert.