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Die erste Autobahn Luxemburgs feiert ihr 54-jähriges Bestehen

Veröffentlicht am 13/03/2025

Die erste Autobahn Luxemburgs feiert ihr 54-jähriges Bestehen

Am 2. Februar 1971 wurde die vierspurige Straße, die vom Centre Européen in Kirchberg bis nach Senningerberg führt, offiziell als erste Autobahn des Großherzogtums Luxemburg eingeweiht.

Mit einer Länge von nur sechs Kilometern war die Eröffnung dieser neuen Straße, die den Grünewald auf dem Kirchberg-Plateau durchquert, eher unspektakulär. Bei ihrer Einweihung erhielt sie kaum Aufmerksamkeit. Sie wurde von einer anderen Schnellstraße in den Schatten gestellt, die dreimal kürzer war: dem Vorläufer der A4.

Ein Jahr zuvor, im August 1970, wurde die vierspurige Straße zwischen Esch/Alzette und Steinbrücken eingeweiht. Sie galt als erste „echte“ Autobahn Luxemburgs, dabei war sie nur 2,5 Kilometer lang. Dieses erste große Straßenbauprojekt des Landes stellte für seine Zeit eine technische Meisterleistung dar. Die 60 Zentimeter hohe Fahrbahn war in mehreren Schichten aufgetragen worden, um die Stabilität zu erhöhen. Zudem verfügte sie über ein unterirdisches Drainagesystem unter dem Mittelstreifen, das das Wasser effizient ableitete. Nach damaligen Standards war die Straße daher besonders widerstandsfähig gegenüber Witterungseinflüssen und hielt einem starken Verkehrsaufkommen stand.

Zur Erinnerung: In den 1960er Jahren gab es im Großherzogtum etwa 55.000 Fahrzeuge – zehnmal weniger als die rund 551.000 Fahrzeuge, die 2024 im Land zugelassen waren.

Aus rechtlicher Sicht war der Vorläufer der A4 nicht die erste Autobahn des Landes. Der sechs Kilometer lange Abschnitt zwischen Kirchberg und Senningerberg hingegen unterlag Artikel 156 der Straßenverkehrsordnung, der ausschließlich den Autobahnverkehr regelt.

495.000 Euro pro Kilometer

Als der Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft und Weinbau und spätere Minister Jean-Pierre Büchler im September 1969 den Beginn der Bauarbeiten für den 2,5 Kilometer langen Abschnitt zwischen der „Eisenmetropole“ und Steinbrücken ankündigte, lag die erste Kostenschätzung bei 34 Millionen Luxemburger Franken, was etwa 843.000 Euro entspricht. Letztendlich beliefen sich die Gesamtkosten auf 50 Millionen Franken, also rund 1,24 Millionen Euro. Umgerechnet auf die Länge des Projekts bedeutete dies etwa 495.000 Euro pro Kilometer. Das vollständig vom Straßenfonds finanzierte Bauwerk machte damals ein Fünftel des Jahresbudgets aus.

Bemerkenswert ist, dass Beobachter damals vorhersagten, dass Esch und Luxemburg-Stadt innerhalb von fünf Jahren nach der Eröffnung des ersten Abschnitts vollständig verbunden sein würden. Schließlich wurde die Straße 1974 nach Hollerich verlängert, dem ersten Stadtteil Luxemburgs, der eine Verbindung mit Esch erhielt.

Von Eliès Belaïd