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Eine Handvoll vollelektrischer Fahrzeuge unter 30 000 Euro

Veröffentlicht am 14/01/2025

Less than 10 models under €30,000

Anders als man vermuten könnte, findet man in der Kategorie von vollelektrischen Fahrzeugen unter 30 000 Euro nur einen chinesischen Hersteller. Zurzeit bieten Renault und Citroën mit jeweils zwei Modellen, nämlich dem R5 und dem ë-C3, die „größte“ Auswahl an.

Konkret bietet Renault den R5 Evolution ab 26 978 Euro und den R5 Techno ab 28 912 Euro an. Für den Renault Twingo wird ein Preis ab 22 461 Euro ausgewiesen, auch wenn er auf der Website des Herstellers nicht mehr zum Kauf angeboten wird. Auch Citroën bietet zwei Modelle unterhalb der symbolträchtigen Preisschwelle an, nämlich den neuen ë-C3 ab 22 535,60 Euro und in seiner Version Aircross ab 25 813,53 Euro.

Es folgen Opel (mit dem Frontera für 27 544,51 Euro), Hyundai (mit dem Inster für 23 689,12 Euro), Fiat (mit dem 500 e für 26 990 Euro), Dacia (mit dem Spring für 16 428 Euro) und der TO3 von Leapmotor für 18 900 Euro.

Zur Information: Wir haben alle Websites der auf dem luxemburgischen Markt verfügbaren Marken durchsucht und haben die vollständige Konfiguration durchlaufen, ohne Optionen zu wählen, um den Preis der 100 % elektrischen Modelle zu ermitteln. Beim Preis sind also keine zweitweise angebotenen Rabatte, keine Rücknahme eines Autos und keine staatlichen Zuschüsse berücksichtigt.

Von 18 900 bis 28 912 Euro hat jedes Modell seine Vor- und Nachteile oder zeichnet sich durch einen besonderen Stil aus. Wir haben uns nicht für geschmackliche Unterschiede und Farben interessiert, sondern für die technischen Merkmale dieser Auswahl von Fahrzeugen unter 30 000 Euro, insbesondere für die Reichweite.

Der Hyundai Inster bietet mit 327 km nach WLTP die größte Reichweite, während der Fiat 500e und der Renault Twingo mit 190 km den kleinsten Aktionsradius haben. Interessant ist es, diese angegebene Reichweite in Relation zum Preis zu betrachten. Dividiert man den Preis durch die Reichweite, stellt man fest, dass der Preis pro Kilometer Reichweite beim Leapmotor T03 mit 71,32 Euro am geringsten ist. Er ist um einige Cent günstiger als der des neuen ë-C3 mit seinen 71,77 Euro pro Kilometer Reichweite. Am teuersten ist hingegen der Fiat 500e mit 142,05 Euro pro Kilometer Reichweite. Der Durchschnitt liegt bei dieser Auswahl von Fahrzeugen bei 90,95 Euro pro Kilometer Reichweite.

Würde man die Autos nach Gewicht kaufen, das für Reichweite und Verbrauch von Bedeutung ist, müsste man bei dieser Auswahl vollelektrischer Fahrzeuge durchschnittlich 17,22 Euro bezahlen. Mit 14,80 Euro pro Kilo ist der Renault Twingo am günstigsten und der Fiat 500e mit seinen 22,87 Euro pro Kilo am teuersten.

Wenden wir diese Logik auch auf die Leistung an. Bei dieser begrenzten Auswahl muss man im Durchschnitt mit 248,15 Euro pro PS rechnen. Am teuersten ist bei dieser Wertung der Dacia Spring mit 365,07 Euro pro PS. Auf der anderen Seite ist der Leapmotor T03 mit 173,39 Euro pro PS am günstigsten. Die Leistung liegt bei dieser Auswahl bei durchschnittlich 100 PS.

Bei derselben Fahrzeugauswahl ergibt sich ein Durchschnitt von 14,14 Kilo pro PS. Am wenigsten Elan dürfte anhand dieser Daten der Spring haben, während der Renault 5 mit einem Verhältnis von 11,43 Kilo pro PS der dynamischste Vertreter dieser Fahrzeugauswahl sein dürfte.

Es sei darauf hingewiesen, dass in die Preise der Modelle eine Vielzahl von Faktoren und Eigenschaften einfließen, die vom Motor über die Zuverlässigkeit, das Image, die Ausstattung, den Stil und den Produktionsstandort bis hin zur Endverarbeitung reichen. Den Vergleich auf nur wenige Kriterien zu beschränken, wäre natürlich wenig aussagekräftig.

Mehrere Hersteller haben bereits die Markteinführung einer breiteren Palette vollelektrischer Fahrzeuge unter 25 000 Euro ab 2025 angekündigt. Dieses Versprechen wurde allerdings bereits Ende 2023 abgegeben. Dies sind jedenfalls alle Modelle, die die Marken für die kommenden vier Jahre heute schon geplant oder angekündigt haben: künftiger elektrischer Twingo, elektrischer Nissan Micra, Fiat Grande Panda, Volkswagen ID.2, Volkswagen ID.1, Cupra Raval, Skoda Epiq, Tesla Model 2, Firefly (Nio), BYD Seagull, Wuling Bingo und Geely Galaxy E8. Bleibt abzuwarten, ob die Hersteller die angekündigten Pflichtenhefte bezüglich des Preises einhalten oder ob es sich doch bloß um Gerüchte oder Ankündigungseffekte handelt.

Einige Modelle werden schon ungeduldig erwartet. Der für weniger als 10 000 Euro in China verkaufte Seagull von BYD wartet noch auf seine Markteinführung in Europa. Der chinesische Hersteller muss erst noch den Bau seiner Produktionsanlage in Ungarn fertigstellen (geplant für Ende 2025), bevor er seinen Bestseller auf den Markt bringen kann. Zu diesem Preis könnte das kleine Stadtauto durchaus seine Abnehmer finden.