Magazine
Nachrichten

Entdecken Sie die Highlights des Pariser Autosalons 2024

Veröffentlicht am 15/10/2024

400 ausgestellte Fahrzeuge, darunter 25 Weltpremieren

Der 90. Pariser Autosalon läuft vom 15. bis 20. Oktober und hat zum Ziel, die Autoverkäufe anzukurbeln, insbesondere im Segment der Elektrofahrzeuge. Ein Überblick über das, was Sie bei einem Besuch in Paris entdecken können.

500.000 Besucher werden innerhalb einer Woche erwartet. Die wichtigsten Automobilhersteller versammeln sich auf dem Pariser Autosalon, um zahlreiche Neuheiten, vor allem Elektroautos, zu enthüllen. Von Renault über die Marken der Stellantis-Gruppe, Volkswagen, BMW bis hin zu den Chinesen (BYD, XPeng, Hongqi, Skyworth): 50 Hersteller und Marken zeigen fast 400 Fahrzeuge, darunter mehr als 25 Welt- und Europapremieren.

Renault in voller Stärke

Renault eröffnete den Reigen der Neuheiten mit der Präsentation des lange erwarteten R5 und vor allem des neuen elektrischen Renault 4, der vom legendären 4L inspiriert ist.
Der R4 ist ein kleiner SUV (4,14 Meter), der zwischen dem Clio (4,05 Meter) und dem Captur (4,23 Meter) liegt und imposanter als der R5 ist. Der R4 wurde von Gilles Vidal, dem Designdirektor von Renault, entworfen. Er ist modern, behält aber einige Merkmale seines Vorgängers bei, von dem zwischen 1961 und 1992 acht Millionen Exemplare verkauft wurden. Der R4 bleibt seinen charakteristischen Elementen wie den emblematischen Frontscheinwerfern und dem Stoffdach treu. Der Hersteller hat das Modell sehr praktisch gestaltet – mit einer niedrigen Ladekante, einem langen Radstand und einer großen Flexibilität im Innenraum. Es gibt zwei Batteriegrößen, die denen des Renault 5 ähneln und eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern bieten. Der Hersteller hat nachhaltige Materialen aus der Kreislaufwirtschaft verwendet.

Der neue R4 und der R5 werden in Frankreich produziert und symbolisieren die „Renaulution“-Strategie. Dieser umfassende Plan, der 2021 begann, sieht vor, die Modelle von Renault mit E-Antrieb auszustatten und sie gleichzeitig jünger und attraktiver zu gestalten.

Abgesehen vom R4 und dem R5 hat die Marke mit dem Rhombus außerdem die Konturen seines zukünftig vollelektrischen Twingos präsentiert, der 2026 erhältlich sein wird, sowie ein Modell namens „Emblème“. Dieses Konzeptfahrzeug erlaubt einen Einblick in Renaults Premium-Klasse der kommenden Jahre. Getreu dem nostalgischen Esprit, der dem CEO von Renault Luca De Meo am Herzen liegt, hat der französische Autobauer außerdem ein Konzeptfahrzeug ausgestellt, das am R17 inspiriert ist, einem ikonischen Coupé aus den 70er Jahren.

Das SUV-Segment wächst weiter

Skoda hat seinen zukünftigen Kompakt-SUV, den Elroq, vorgestellt. Als elektrisches Pendant zum Karoq ergänzt dieses neue Modell die elektrische Produktpalette des tschechischen Herstellers. Es gibt keine stilistische Revolution, aber einige Änderungen, die durch eine neue Lichtsignatur und eine verbesserte Aerodynamik gekennzeichnet sind. Der Elroq ist kürzer als der Enyaq, scheint aber dennoch einen geräumigen Innenraum zu bieten, insbesondere für die Passagiere im Fond. Mit einer Reichweite von über 500 Kilometern für die Version mit 82-kWh-Batterie und etwa 350 Kilometern für die Version mit 55-kWh-Batterie positioniert er sich als zukünftiger Bestseller. Der Grundpreis beträgt in Deutschland 33.900 Euro, die Auslieferung ist für das Frühjahr 2025 geplant.

Auf der Ausstellungsfläche von Dacia sorgte der neue Bigster für Aufsehen. Er ist nicht nur robust und geräumig, sondern auch das erste Dacia-Modell mit 19-Zoll-Reifen und einem Dach, das sich öffnen lässt. Was die Motorisierung betrifft, so tauscht Dacia den Diesel gegen einen Hybridantrieb mit einem 155 PS starken Motor, der einen 1,8-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor mit zwei Elektromotoren und einer 1,2-kWh-Batterie kombiniert.

Stellantis mit vielen Weltpremieren

Citroën war das erste Unternehmen der Stellantis-Gruppe, das auf dem Pariser Autosalon 2024 eine vollständig erneuerte Modellpalette vorstellte, wobei der Schwerpunkt auf Elektromobilität und Komfort lag. Das Spitzenmodell ist der neue Citroën ë-C3, ein elektrisches Stadtauto, das erschwinglich sein soll und eine Reichweite von 320 Kilometern bietet. Es war auch der erste öffentliche Auftritt des neuen C3 Aircross, einem kompakten Multi-Energie-SUV mit Platz für bis zu sieben Personen. Er wurde komplett neu entwickelt, mit einer neuen technischen Plattform und einem robusteren und selbstbewussteren Auftreten.

Citroën stellte außerdem als Weltpremiere den neuen C4 X vor. Seine einfache und kohärente Silhouette überzeugt. Außerdem enthüllte der Autobauer das C5 Aircross Concept und zeigte damit, wie kraftvoll und charakterstark der Autobauer die Zukunft des SUV sieht. Eine weitere Exklusivität des Pariser Autosalons: der kleine Ami in neuem Design und in einer Buggy-Ausführung.

Innerhalb der Stellantis-Gruppe, die derzeit zwölf Elektrofahrzeuge in fünf Montagewerken in Frankreich herstellt, enthüllten auch Peugeot und Alfa Romeo neue Elektrofahrzeuge.
Die Weltpremiere des Peugeot E-408, der die Palette der BEVs (batteriebetriebene Elektrofahrzeuge) auf zwölf Modelle erweitert, blieb nicht unbemerkt. Er wurde von den SUVs mit großer Reichweite begleitet, dem Peugeot E-3008 (700 km) und dem Peugeot E-5008 (668 km).

Alfa Romeo stellte als Weltpremiere den sportlichen Kompaktwagen Junior Ibrida mit 136 PS vor. Mit dem Elettrica, der in zwei Leistungsstufen (156 PS und Veloce mit 280 PS) erhältlich ist, baut die Marke ihre Elektropalette weiter aus.

Nicht unerwähnt sollte der Alfa Romeo 33 Stradale bleiben. Nur 33 Exemplare werden von ihm produziert. Verfügbar ist er als Verbrenner oder mit E-Antrieb. Er erreicht die hundert Stundenkilometer innerhalb von 3 (Verbrenner) bzw. 2,5 Sekunden (Elektro). In beiden Versionen liegt die Höchstgeschwindigkeit über 300 Stundenkilometern.

Die Cadillac-Offensive

Cadillac, zum ersten Mal beim Pariser Salon, stellte seinen neuen elektrischen SUV für den europäischen Markt vor. Nach der Einführung des Lyriq erwartet Cadillac, dass der Optiq das Segment der Luxus-SUVs erobern wird. Mit hochwertigen Materialien und einer Reichweite von 530 Kilometern bekräftigt die amerikanische Marke ihr Engagement für E-Fahrzeuge mit nunmehr vier elektrischen Modellen: den SUVs Lyriq, Optiq und Escalade IQ sowie der Limousine Celestiq.

Chinesische Hersteller auf dem Vormarsch

BYD, Hongqi, Xpeng, Leapmotor und Skyworth konkurrierten bei den Neuheiten mit den europäischen und amerikanischen Marken. BYD enthüllte den neuen Sealion 7, sein sechstes vollelektrisches Elektrofahrzeug, das auf dem europäischen Markt eingeführt wird und sich durch seine 230-kW-Schnellladetechnologie auszeichnet. Neben diesem Modell präsentierte BYD seine Bestseller: den Seal, den Seal U, den Dolphin und den Yangwang U8, der 30 Minuten lang auf dem Wasser schweben kann.

Leapmotor enthüllte den B10, einen 4,50 Meter langen SUV, der vielversprechend ist. Der chinesische Hersteller stützt sich künftig auf eine Partnerschaft mit Stellantis, um seine Sichtbarkeit in Europa zu erhöhen. So soll der B10 ab spätestens 2026 in einem europäischen Werk gebaut werden.

Alpine: Sportlichkeit in Ehren

Alpine sorgte mit dem Alpenglow-Konzeptauto mit einem V6-Wasserstoffmotor für Aufsehen. Auf dem Papier leistet das Modell 740 PS und erreicht eine Geschwindigkeit von 330 Stundenkilometern. Alpine präsentierte auch den A290, der vom Renault 5 abstammt, sowie den A390_β, einen 100 % elektrischen Fastback. Schließlich wurde die A110 R Ultime, eine ultra-sportliche limitierte Serie, in einer exklusiven Auflage von 110 Exemplaren enthüllt.

Der Pariser Autosalon bietet auch Bereiche, die jenen Fahrzeugen gewidmet sind, die die Geschichte des Automobils geprägt haben. Während der gesamten Woche finden Konferenzen statt, in denen die zukünftigen Herausforderungen des Sektors diskutiert werden. Dabei geht es unter anderem um innovative Themen wie die nachhaltige Mobilität, künstliche Intelligenz und die Art und Weise, wie die Technologie das Auto von morgen neu definiert. Die Veranstaltungen ermöglichen es, die Entwicklung der Automobilindustrie und ihre Anpassung an künftige Herausforderungen, die die Umwelt und die Technologie betreffen, besser zu verstehen.

Von Jérémy Zabatta