Luxemburg – Land des Cyclocross
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Erfahren Sie mehr über Cyclocross
Luxemburg ist ein ideales Terrain für die Anhänger der anspruchsvollen Disziplin Cyclocross. Mit seiner reichen und dynamischen sportlichen Tradition übt es eine starke Anziehungskraft auf Amateure und Wettkämpfer aller Leistungsniveaus aus.
Wer noch daran zweifeln sollte, dass Luxemburg ein Land des Cyclocross ist, sollte nur einmal einen Blick in die Geschichte werfen. Die Älteren erinnern sich noch an die Bronzemedaille, die Claude Michely, ein Luxemburger Radsportler aus Esch-sur-Alzette, 1985 bei den Cyclocross-Weltmeisterschaften in München holte. Mit nur vier Sekunden vor dem Deutschen Klaus-Peter Thaler und zwei Sekunden vor Adrie von der Poel, dem Vater von Mathieu, schrieb Michely ein Stück luxemburgische Cyclocross-Geschichte. Auf ihn folgten zahlreiche Fahrerinnen und Fahrer, darunter Christine Majerus und Jempy Drucker. Heute sorgen Loïc Bettendorff, Raphaël Kockelmann und Marie Schreiber für die guten Zeiten dieser Disziplin.
Marie Schreiber legte einen gelungenen Saisonstart hin, als sie die beiden ersten Läufe der Coupe de France in Nommay (C2) gewann. Im November belegte sie dann in Antwerpen beim ersten Lauf des Weltcups einen sehr schönen dritten Platz.
Was ist Cyclocross?
Cyclocross ist eine Radsportdisziplin, die vorwiegend im Herbst und Winter auf einem zwei bis drei Kilometer langen Rundkurs praktiziert wird. Diese Rundkurse bestehen aus einer Kombination von Straße, Feld- und Waldwegen sowie Hindernissen wie etwa Treppen und Barrieren, die zu Fuß überwunden werden müssen. Cyclocross-Rennen sind kurz und dauern in der Regel eine halbe bis eine Stunde und erfordern sowohl Ausdauer als auch technische Fähigkeiten.
Cyclocross-Räder sind leicht und handlich konzipiert. Sie haben robuste Aluminium- oder Carbonrahmen, eine erhöhte Geometrie für mehr Handlichkeit in engen Kurven sowie Scheibenbremsen, die unter allen Umständen eine effiziente Bremsleistung gewährleisten. Die Reifen besitzen ein spezielles Stollenprofil und einen maximalen Durchmesser von 33 Millimetern, sodass sie für eine bessere Haftung auf matschigem oder rutschigem Gelände sorgen. Cyclocross-Räder unterscheiden sich von Mountainbikes, die breitere Reifen haben und vorne und hinten gefedert sind, um Stöße abzufangen, und die über einen sehr breiten Lenker verfügen.
Ein zugänglicher Sport
Cyclocross ist eine für alle zugängliche Sportart. Wenn man Rad fahren kann, ist es recht einfach, sich auf den Pisten in dieses Abenteuer zu stürzen. Luxemburg ist mit seinen riesigen Naturräumen und seinen 88.000 Hektar Wald ein herrliches Terrain für Liebhaber des Cyclocross. Im Winter ist es übrigens eine gute Alternative zum Radfahren auf der Straße. Es gibt auch Strecken, die speziell für diese Disziplin konzipiert sind, beispielsweise in Zessingen und Hesperingen, die zu den bekannteren gehören. Sie stehen allen offen, man muss sich nur ein wenig Zeit nehmen, um hinzufahren. Die andere Möglichkeit ist, sich einem der 36 Clubs anzuschließen, die dem Luxemburger Radsportverband (Fédération du Sport Cycliste Luxembourgeois, FSCL) angehören.
Zudem richtet Luxemburg regelmäßig Cyclocross-Wettbewerbe aus, unter anderem internationale Rennen wie die Weltmeisterschaft, die bereits fünf Mal im Land stattfand. Diese Veranstaltungen ziehen mit ihrer einladenden und anregenden Atmosphäre Fans sowie Amateure und Wettkämpfer aller Leistungsniveaus an. Die Rennen bieten die Gelegenheit, sich zu messen, andere Freunde dieser Sportart zu treffen und gemeinsam intensive Momente zu erleben.
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Ausrüstung nicht ganz günstig
Bei der Ausrüstung ist das Rad der größte Posten unter den Ausgaben. Für ein Rad der Einstiegsklasse muss man mit 800 bis 1.000 Euro rechnen, während für technisch anspruchsvollere Versionen 2.000 bis 6.900 Euro fällig werden können. Für die übrige Ausrüstung (Helm, Schuhe, Handschuhe, Kleidung) sind noch einmal zwischen 300 und 500 Euro zu veranschlagen. Diese Investition ist jedoch von entscheidender Bedeutung, um Sicherheit und Leistungsfähigkeit beim Training und bei Wettkämpfen oder auch nur bei Freizeitausflügen zu gewährleisten. Wer über ein kleineres Budget verfügt, kann sich auch auf dem Gebrauchtmarkt umschauen.
Manch einer entscheidet sich auch für das „Gravel“, auch wenn es nicht kostengünstiger ist. Es ähnelt dem Cyclocross, ist aber vielseitiger. Es hat eine Geometrie, die zwischen einem Straßenrad und einem Mountainbike liegt, und ist mit hydraulischen Scheibenbremsen ausgestattet, die sich in allen Situationen durch hohe Zuverlässigkeit auszeichnen. Die Reifen sind mit 35 bis 42 mm breiter, sorgen für eine bessere Bodenhaftung und ein besseres Auffangen von Stößen.
Beitrag zur Gesundheit
Ob bei Wettkämpfen oder in der Freizeit – Radfahren ist nach wie vor gut für die Gesundheit. Als recht umfassende Sportart verbessert es die Lungenkapazität, stärkt Muskeln und Herz-Kreislaufsystem. Auch die positiven Effekte für Gelenke und die mentale Gesundheit werden von mehreren Gesundheitsfachleuten hervorgehoben. Zudem bietet es schließlich auch die Gelegenheit, andere Facetten des Landes kennenzulernen.
Von Jérémy Zabatta für das Autotouring Magazin Nr. 1 – 2025