Volvo eröffnet neues Autohaus in Bonneweg

Können Sie uns kurz Ihren Werdegang beschreiben?

Mit heute fast 52 Jahren bin ich seit 30 Jahren in der Automobilbranche tätig. Mein Abenteuer begann mit Mercedes im Jahr 1994 in Belgien. Schnell wurde mir aber klar, dass mich die Ausrichtung auf eine einzige Automarke einschränken würde. Im Jahr 2007 wendeten wir uns daher verstärkt Volvo zu und bauten das Autohaus Volvo Scandia in Villers-le-Bouillet von Grund auf neu auf. Angesichts des guten Geschäftsergebnisses schenkte uns Volvo sein Vertrauen. Sieben Jahre nach unserem Geschäftsstart im Jahr 2015 verdreifachten wir unser Geschäftsvolumen von einem Tag auf den anderen mit der Übernahme von Nordicar in Lüttich. Als ich mit der Zeit die für Mercedes gesteckten Ziele erreicht hatte, entschloss ich mich zum Verkauf dieses Geschäftszweiges. Natürlich lagen zu diesem Zeitpunkt bereits gut durchdachte Pläne für Volvo in der Schublade. Im Rahmen von konstruktiven Gesprächen konnten wir dann nach nur wenigen Monaten unsere Ambitionen aufeinander abstimmen. Ich nahm in der Folge eine betriebliche Neuorganisation vor, indem ich Mercedes verkaufte und in Polestar und danach in Volvo investierte. Ziel war es dabei, eine bedeutende Marktposition in Wallonien aufzubauen.

Im letzten April wurde die Übernahme von Autopolis Scancar durch Nordicar zum Abschluss gebracht. Nach einer Übergangszeit werden wir die Unternehmensstrukturen neu ausrichten, um die verschiedenen Geschäftseinheiten zu vereinheitlichen.

Läuft der Verkauf der Niederlassung Autopolis, die mehrere Marken betreut, und die Einrichtung einer neuen Volvo-Vertriebsstelle in Luxemburg-Stadt nicht der Konsolidierung von Niederlassungen entgegen?

Nein, wir halten weiter an der geplanten Konzentration fest. Es ist wichtig, dass wir das Wachstum unseres bereits relativ großen Unternehmens weiter vorantreiben, um die uns entstehenden Kosten und Gebühren tragen zu können. Dabei gehen wir jedoch nicht unkontrolliert und planlos vor. Momentan liegt der Fokus auf Volvo und Polestar. Es ist aber auch eine Zusammenarbeit mit der Gruppe Geely geplant, da Volvo nur noch die Marken betreuen will, die Teil derselben Gruppe sind. Als Unternehmer muss ich zudem künftige Entwicklungen antizipieren und planen. Ich habe daher eine ziemlich klare Vorstellung von meinem weiteren Vorgehen und kann bereits mitteilen, dass wir nicht nur mit Volvo arbeiten werden, sondern dass derzeit ein Projekt mit einer anderen attraktiven Marke in den Startlöchern ist.

Die neue Volvo-Niederlassung ist seit dem 3. Juni geöffnet.

Das ist richtig. Wir sind nun auf das ehemalige BMW-Gelände in Bonneweg umgezogen, dessen Inhaber Benji Kontz ist. Dieser erstklassiger Standort hat einen hohen Bekanntheitsgrad, viel Publikumsverkehr und eine sehr gute Sichtbarkeit. Da uns bei der Suche nach einem Vertriebsstandort mit Werkstatt keine große Auswahl an Lösungen zur Verfügung stand, schätzen wir uns glücklich, diesen Standort gefunden zu haben.

Im Zuge der Übernahme von Volvo Autopolis haben sich 80 Mitarbeitende bereit erklärt, uns bei diesem Abenteuer zu begleiten. Den Kundinnen und Kunden stehen somit dieselben Ansprechpartner zur Verfügung und zwar in einem neuen und größeren Werkstatt- und Empfangsbereich.

Werden Sie damit zum exklusiven Vertriebshändler von Volvo in Luxemburg?

Derzeit nein. Mit unseren beiden Standorten in Bonnewerg und Diekirch sollten wir jedoch zwischen 80 und 85 % des luxemburgischen Marktes für die Marke repräsentieren. Obwohl Volvo gemessen am Marktanteil bereits gut vertreten ist, strebt das Unternehmen einen weiteren Ausbau seiner Position an. Wir haben schöne Modelle wie den XC40 mit vollelektrischem Antrieb und jetzt auch den XC30 im Angebot. Der XC60 ist und bleibt in Luxemburg ein Bestseller und wir erwarten gespannt die angekündigte neue Modellreihe. Ein weiteres Highlight wird der neue XC90 sein, der in Kürze bei uns eintreffen sollte.

Interview von Jérémy Zabatta