Nachrichten
Tests

BMW R 1250 RT

Veröffentlicht am 12/03/2024, geändert am 13/03/2024

BMW R 1250 RT

Die BMW R 1250 RT steht nur allzu oft im Schatten ihrer Schwester, der GS. Das ist logisch, denn der große Markt für Touring-Trailbikes ist seit einigen Jahren ein Technologietransfermarkt.

Für die neue R 1250 RT haben die Bayern ihrem großen Straßenmotorrad ein sportliches Facelifting und ein topaktuelles Technologie-Update gegönnt.

Zugegeben, die RT wirkt auf den ersten Blick einschüchternd. Dieses Gefühl verschwindet jedoch, sobald Sie sich in den Wagen setzen. Denn man sitzt nicht „auf“ der RT, sondern buchstäblich „in“ dem Motorrad. Die Hände fallen ganz natürlich auf den Lenker, die Bildschirme, Bedienelemente und sogar die Rückspiegel sind genau dort, wo Sie sie instinktiv platzieren würden. Der neue 10,25-Zoll-TFT-Bildschirm ist perfekt ablesbar, sowohl was den Kontrast als auch die Schrittgröße betrifft.

Sobald Sie Ihren Heimathafen verlassen haben, zeigt sich der RT erstaunlich wendig und leicht. Das Fahrwerk ist auf jedem Belag tadellos. Egal in welchem Geschwindigkeitsbereich, es bleibt unbeeindruckt. Die elektronische Fahrwerkskontrolle hat einen großen Anteil daran. Unsere Maschine war mit der optional erhältlichen halbaktiven Dynamic-ESA ausgestattet. Vorteilhaft ist die Einstellung „dynamic“, die eine präzise Straßenlage und einen optimalen Kompromiss zwischen Federungskomfort und Fahrdynamik bietet. In den anderen Modi ist die RT weniger prägnant.

Der maximale Neigungswinkel ist für eine Luxusyacht respektabel. Bei einem etwas forcierten Fahrstil können die Fußstützen jedoch mit dem Boden in Berührung kommen.

Auf der Motorenseite schiebt der Boxer mit 1250 cm3 dank seines Drehmoments von 143 Nm kräftig an. Das Durchfahren von Ortschaften kann mit eingelegtem sechsten Gang erfolgen, und nach dem Ortsausgangsschild genügt ein kurzer Tritt aufs Gaspedal, um die Geschwindigkeit anzupassen. Dabei ist die präzise Ausführung der Befehle, die von der Navigationsbrücke ausgegeben werden, ein großer Vorteil. Die Lenkimpulse und die erforderliche Fingerkraft sind minimal.

Allein mit Ihrem Zeigefinger können Sie die RT über einen sehr kurzen Bremsweg zum Stehen bringen und haben dabei das Gefühl, als hätten Sie bei voller Fahrt einen Anker über Bord geworfen. Mit dem voll integrierten ABS Pro-System, einschließlich Kurven-ABS, kann der Steuermann sowohl den Bremshebel als auch das Bremspedal betätigen. Das Motorrad berechnet die maximal zulässige Verzögerung anhand der dynamischen Radlaständerungen, des Neigungswinkels usw. Neben dem ABS bietet das System auch eine Traktionskontrolle.

Die Wind- und Wetterschutzblase kann durch einfaches Drücken elektrisch verstellt werden. Sie bietet einen sehr großen Bereich für jeden Süßwassersegler, der dank des beheizten Sitzes und der beheizten Griffe gelassen den Elementen trotzen kann.

Der RT verfügt außerdem über eine dynamische Geschwindigkeitsregelung. Radarsensoren erkennen das Fahrzeug vor Ihnen, während der Abstand in drei Stufen eingestellt werden kann und der Rest von der Bordelektronik übernommen wird.

Was der Marke mit der GS gelungen ist, hat BMW auch bei den großen Straßenfahrzeugen geschafft. Die RT legt die Messlatte sehr hoch. Rechnen Sie mit knapp unter 20.000 € für das Basismodell und über 25.000 €, wenn Sie sich von den zahlreichen Optionen verführen lassen.