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Der neue Duster überzeugt

Nach 13  Jahren, 40 Auszeichnungen und 2,2 Millionen verkaufter Exemplare bringt Dacia seinen Bestseller Duster auf den aktuellen Stand.

Veröffentlicht am 11/06/2024

Dacia aktualisiert seinen Duster

Nach 13  Jahren, 40 Auszeichnungen und 2,2 Millionen verkaufter Exemplare bringt Dacia seinen Bestseller Duster auf den aktuellen Stand.

Der Duster, der in Luxemburg relativ wenig gefahren wird, gehört zu den Erfolgsmodellen des rumänischen Autoherstellers. Er liegt ästhetisch im Trend der Zeit und seine sehr vertikale Vorderseite, die an den Enden eine Y-förmige Lichtsignatur integriert, verleiht ihm ein schönes kompakte Aussehen. Einige schreiben ihm sogar eine Art Land Rover-Flair zu.

Die Radlaufleisten verfügen über saubere Schrägen an der Fase, während die Seitenverglasung in einer einzigen Linie vom Heck bis zur Vorderseite geführt ist. Die vorderen und hinteren Stoßfänger sind in der Masse eingefärbt und kommen somit ohne jede Lackierung aus. Das bedeutet konkret, dass ihre ursprüngliche Farbe selbst bei Kratzern und Rissen stets erhalten bleibt. Der neue Duster ist das erste Dacia-Modell, bei dem das robuste Material Starkle zum Einsatz kommt, das bis zu 20 % wiederverwendetes Polypropylen enthält. Optisch macht sich das durch weiße Partikel mit gesprenkeltem Effekt bemerkbar. Die kupferfarbenen Akzente verleihen dem Modell in der höchsten Ausstattungsvariante nochmals mehr Präsenz.

Schlicht und effizient

Für den Innenraum wurde ein neues recht hohes und breites Armaturenbrett konzipiert, das vor dem Beifahrer eine breite Leiste mit dem Schriftzug „Duster“ integriert. Der Mittelbildschirm ist um 10 Grad zum Fahrer hin ausgerichtet, dessen Lenkrad über zwei Abflachungen und das Dacia-Logo in der Mitte verfügt. Der gewünschte Effekt kommt ziemlich gut zur Geltung. Ganz im Trend der Zeit hat der Hersteller bei der Innenausstattung auf Chromteile und Tierleder verzichtet.

Im Bereich Konnektivität ist das Modell mit drei Infotainment-Systemen ausgestattet: dem Media Control-System für Ihr Smartphone, dem Media Display mit einem 10-Zoll-Touchscreen und dem Media NavLive-System für die intelligente Navigation. Aber Vorsicht! Letzteres reagiert häufig ein wenig verspätet, was die Verwendung des Smartphones deutlich effektiver macht. Außerdem sind die Bildschirme erst ab der zweiten Ausstattungsstufe (von vier Stufen) serienmäßig. Insgesamt ist das Innendesign recht schlicht gehalten, und die physischen Tasten und Bildschirme stehen in ausgewogenem Verhältnis zueinander.

Ein erstaunlicher Geländewagen

Was den Duster auszeichnet, ist natürlich nicht seine Elektronik, sondern seine sehr zuverlässige Mechanik. Sein Allradantrieb und die beeindruckenden Offroad-Kapazitäten heben seine Geländetauglichkeit auf ein beeindruckendes Niveau. Die Kopffreiheit und die Böschungswinkel von mehr als 30 Grad machen das Fahren abseits der Piste fast zum Kinderspiel. Vor allem der Geschwindigkeitsbegrenzer beim steilen Bergabfahren (5 bis 30 km/h) gibt ein sicheres Gefühl.

Aber auch die Version mit Zweiradantrieb kann sich sehen lassen. Selbst im Frontantrieb kann damit jeder Weg problemlos bewältigt werden. Verbessert wurde zudem der Seitenhalt, der auf unebenen Straßenbelägen sehr wichtig ist. Dasselbe gilt für die Seitenneigung, die bei engen Kurven deutlich abgeschwächt ist. Auf der Autobahn bei Geschwindigkeiten von über 110 km/h sind zum Teil Windgeräusche zu hören. Schade.

Dacia bietet mehrere Antriebsvarianten an: einen Hybridmotor mit 140 PS, LPG und Benzin oder einen Mikro-Hybrid. Der Autobauer verzichtet jedoch auf eine Dieselversion. Wir testeten die Variante Tce 130 PS, die mit einem 1,2-Liter-Dreizylinder-Benzinmotor ausgestattet ist – der einzige Motor, der mit Allradantrieb kompatibel ist. Die 48-Volt-Batterie (0,9 kWh) ermöglicht einen Verbrauch von 6,5 l/100 km nach WLTP. Dacia hat den Fahrkomfort durch bequemere Sitze deutlich erhöht, wenn auch die Lautstärke im Innenraum bei hoher Geschwindigkeit immer noch recht penetrant ist.

Weit entfernt von einem Monster der Technologie hat der Duster mit dem Müdigkeitswarner und dem Spurhalteassistenten dennoch mehr Sicherheitsvorkehrungen an Bord. Als Option kann der Duster mit einer Rückfahrtkamera nachgerüstet werden. Einziger Minuspunkt: die Anzeigequalität, die im Jahr 2024 inakzeptabel ist.

Fazit: Dacia hat zwar keine Revolution in Gang gesetzt, bietet aber einen ausgereiften Duster, der trotz kleinerer Schwächen überzeugt. Das neue Modell ist bereits ab einem äußerst attraktiven Preis von 18.362 Euro erhältlich. Für die höchste Ausstattungsvariante müssen Sie an die 28.000 Euro auf den Tisch blättern.

Uns gefallen: sein Design, die zahlreichen Antriebsvarianten, seine unglaublichen 4×4-Fähigkeiten
Uns gefallen nicht: die Geräuschdämmung bei Geschwindigkeiten über 110 km/h, die Qualität der Kameras und des Navigationssystems

Technische Daten

Leistung: 130 PS
Verbrauch: ca. 6,5 l/100 km nach WLTP
Reichweite: 800 km (über 1400 km mit Hybridantrieb Benzin- + LPG)
Beschleunigung: 0 – 100 km/h in 9,9 s
Preis: 18.362 €

Von Julien Di Luigi